Heute erschien bei dieser Artikel:
Warum ich nicht glaube, dass eine “One-Click-Bewerbung” wirklich zielführend ist…
Klasse Artikel, auf den ich gerne antworten möchte. Ich stimme Cyquest nämlich nicht zu. Eine “One-Click-Bewerbung” stiftet einen deutlichen Mehrwert. Für Unternehmen und für Kandidaten.
Personalabteilungen sind heutzutage in vielen Unternehmen schmal besetzt. Deswegen steht wenig Zeit für die Administration von Bewerbungen zur Verfügung. Im Ergebnis zwingen immer mehr Firmen Bewerberinnen und Bewerber dazu, Online-Formulare auszufüllen. Firmen akzeptieren keine E-Mail oder gar Papierbewerbungen, denn sie wollen sich den Arbeitsaufwand sparen, der mit dem Einpflegen der Bewerbungen in das Bewerbermanagementsystem verbunden ist. Jedoch, in Zeiten des Fachkräftemangels setzen sie dadurch eine zu hohe Hürde. Von qualifizierten Kandidaten wird so ein Vorgehen oft als unangemessene Gängelung wahrgenommen und nicht akzeptiert. Wenn der Job und das Unternehmen für die Zielgruppe nicht absolut erste Wahl sind, dann verzichten gerade die Top-Qualifizierten darauf, sich zu bewerben.
Die „One-Click-Bewerbung“ wäre eine ideale Lösung. Bewerberinnen und Bewerber müssten nicht mehr bei jeder Bewerbung ein neues Formular ausfüllen. Stattdessen könnten sie die Bewerbung einmalig bei einer Jobbörse oder einem sozialen Netzwerk hinterlegen und sich dann schnell, unkompliziert, standortunabhängig bewerben. Die Bewerbung ginge direkt in das Bewerbermanagementsystem ein und müsste nicht von Bewerbermanagern in ein System eingepflegt werden. Kurz: Kandidaten und Recruiter sparen Zeit.
Allerdings ist der Einwand berechtigt, dass dadurch die Anzahl von Bewerbungen von unqualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten steigen könnte. So ein Klick ist schnell gesetzt, auch wenn der Job vielleicht nicht perfekt passt. Bewerbermanagement und Personalauswahl könnte dadurch dann doch wieder sehr zeitaufwendig werden.
„Mini-Assessments“, wie von Cyquest vorgeschlagen, könnten sicherlich helfen. Ich glaube allerdings nicht, dass das reichen wird. Hier können innovative Suchtechnologien helfen. Instrumente wie z.B. semantische Suchen werden es Arbeitgebern ermöglichen, ihre Bewerberdatenbanken viel effizienter nach passenden Kandidaten zu durchsuchen. Sollte also einmal auf eine Stelle mehr Bewerbungen eingehen, als die Recruiter bearbeiten können, so werden diese nur noch vorausgewählte Lebensläufe lesen, die eine intelligente Suche vorschlägt. Die Kombination aus „One-Click-Bewerbung“ und intelligenter Suche könnte also die optimale Lösung für Recruiter und Kandidaten sein. Ich bin gespannt, wie sich der Markt entwickeln wird!